Methode

Wir verbinden in der Praxisforschung immer zwei Handlungsebenen: wir sind einerseits in der Praxis als Pädagogen tätig und andererseits beobachten wir gleichzeitig die Handlungsebene als Wahrnehmungsebene für unsere Forschungsfragen. Das ist für mich in der von Rudolf Steiner angelegten Methode enthalten: das Denken denkend zu beobachten. Sein ganzes Werk "Philosophie der Freiheit" ist darauf abgestellt, dieses Prinzip auszuführen. Der Mensch kann das, was er selbst hervorbringt, nämlich sein Denken, gerade mit dieser Tätigkeit auch selbst beobachten. Das ist das Grundprinzip der Selbstreflexion.

Um alles das, was in unseren Projekten pädagogisch geleistet wird, für die Forschung verfügbar zu machen, müssen wir laufend auf beiden Ebenen – also auf der Handlungsebene und auf der Auswertungsebene – wahrnehmen und dokumentieren. Damit schaffen wir die Grundlagen für die Auswertung in Bezug auf unsere Forschungsfragen. Nach Abschluss unserer Arbeit machen wir das alles in geeignetem Rahmen öffentlich und damit für Dritte nachvollziehbar.

Bei der Bearbeitung der mehr als 60 pädagogischen Praxisforschungsprojekte haben wir in den letzten Jahren verschiedene Dimensionen entwickelt, nach denen ein Praxisforschungsprojekt beschrieben, geplant, durchgeführt und ausgewertet wird. Diese - inzwischen zehn - Dimensionen haben sich in der Praxis vielfach bewährt und werden inzwischen von einer ganzen Reihe von Lehrerinnen und Lehrern auch für die Planung ihres Unterrichtes und ihrer Epochen angewendet.

Ich empfehle, mit diesen zehn Dimensionen schon in der Projektplanung, aber auch dann in der Fortschreibung während der Durchführung des Projektes, nicht pedantisch, sondern immer spielerisch umzugehen. Der Umgang damit soll anregend wirken! Es soll Freude machen, das Projekt in dieser Weise wachsen zu sehen und seine Veränderungen bewusster wahrnehmen zu können. Das kann allen Beteiligten viel Sicherheit geben.