Vier Stufen zur Selbstverantwortung

1. selbstständiges (oder eigenständiges oder eigenmotiviertes) Arbeiten heißt:

der Schüler übernimmt in dem vom Lehrer gestalteten Rahmen die Verantwortung für den Prozess seines Arbeitens, der Lehrer hat weiterhin die Verantwortung für das Ergebnis und dessen Bewertung,

2. selbstverantwortliches Arbeiten heißt:

der Schüler übernimmt in dem vom Lehrer gestalteten Rahmen die Verantwortung sowohl für den Prozess als auch für die Ergebnisse seiner Arbeit und kann diese dann auch selbst bewerten. Der Lehrer gibt dabei Hilfestellung und Spiegelung, kann gegebenenfalls Korrektiv sein.

3. Selbstständiges Lernen heißt:

der Schüler übernimmt Verantwortung für den Prozess des Lernens(!), also der Ausbildung von neuen Fähigkeiten und Fertigkeiten z. B. durch konsequentes selbstständiges Üben. Das ist ein wichtiger weiterer Schritt! Der Lehrer behält jedoch die Verantwortung für das Ergebnis und dessen Bewertung.

4. Selbstverantwortliches Lernen heißt:

der Schüler übernimmt die Verantwortung für den Prozess und für das Ergebnis seines Lernens und dessen Bewertung. Das bedeutet, dass der Schüler in der Lage sein muss, das Anlegen und Üben neuer Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst zu gestalten und sich dabei selbst zu überprüfen. Er muss die Maßstäbe und Kriterien der Bewertung kennen und ggfs. Auch selbst entwickeln können. Der Lehrer gibt ihm dabei Hilfestellung und kann gegebenenfalls korrigieren. Der Schüler ist im Stande eine Diskrepanz zwischen Selbstbeurteilung und Fremdbeurteilung als Lern-Möglichkeit zu erkennen und damit konstruktiv zu verarbeiten.

Meiner Erfahrung nach bauen diese vier Schritte in der Regel aufeinander auf, wobei sich die einzelnen Schüler einer Klasse oder Lerngruppe auf unterschiedlichen Stufen befinden können. Das muss ich als Lehrer zulassen können. Ich gebe damit den Schülern auch die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Außerdem können Schüler zu unterschiedlichen Themen oder Anforderungen auf verschiedenen Stufen stehen.